Der Fußboden ist oft ein unkompliziertes Thema, denn die meisten gebrauchten Transporter kommen mit einer Innenraumverkleidung, die auch eine Sperrholzbodenplatte mit 9-15mm umfasst. Diese ist mit einer Handvoll Schrauben an der Karosserie befestigt und lässt sich daher relativ problemlos entfernen, sodass man darunter eine Dämmung anbringen und die Bodenplatte mit längeren Schrauben wieder befestigen kann. Häufig sind mit diesen Schrauben auch Verzurrösen befestigt, welche in der Garage nützlich sein können; im Wohnbereich hingegen sollte man sie rausnehmen und stattdessen in die Löcher passend dicke Sperrholzstücke einkleben.
Ist die vorhandene Bodenplatte sehr dick, kann man sie durch eine dünnere mit 8-9mm Dicke ersetzen, um Gewicht zu sparen, am besten eine Siebdruckplatte mit wasserfester Verleimung. Entsprechende Bodenplatten kann man auch für jedes Fahrzeug fertig zugeschnitten kaufen (je nach Material und Fahrzeuggröße ab 300€), ansonsten kann man die alte Platte als Schablone für eine neue nutzen, um diese zuzusägen.
Oftmals sind die Platten mehrteilig, damit sie sich besser transportieren und handhaben lassen. An der Verbindungskante sind sie am wenigsten stabil und können sogar zum Quietschen neigen. Hier kann eine Holzleiste (am besten kesseldruckimprägniert) sinnvoll sein, die man auf den Metall-Wellboden klebt und die Bodenplatten darauf verschraubt; dadurch wird an dieser Stelle zwar die Bodendämmung unterbrochen, das hat auf die Gesamtdämmung jedoch kaum einen Einfluss. Die Stoßkanten miteinander zu verleimen, ist auch möglich, um zusätzliche Stabilität zu schaffen. Die Kante zur Schiebetür hin wird am stärksten beansprucht, sodass hier eine Holzleiste als Untergrund ebenfalls sinnvoll ist, um die Bodenplatte ausreichend fixieren zu können und damit die Dämmung nicht im Laufe der Zeit Schaden nimmt und die Bodenplatte absackt.
Hauptzweck des Bodens ist es, einen glatten, ebenen und tragfähigen Untergrund zu schaffen, auf den man Möbel schrauben kann, der viel Gewicht aushält und den Bodenbelag trägt. Besitzt die Bodenplatte Unebenheiten (tiefe Dellen, große Kratzer, herausgebrochene Stücke, Bohrlöcher, zu tief versenkte Schrauben, Verzurrösen/Schienen/Haken etc.), drücken sich diese durch die meisten Bodenbeläge durch. Unebenheiten sollte man daher vorher ausbessern oder einen Bodenbelag wählen, der selber tragfähig genug ist – dadurch wird er aber zwangsweise dicker und schwerer.
Bodenbelag
Der Bodenbelag muss vor allem optisch gefallen, er sollte aber auch nach Jahren noch schön und nicht ramponiert aussehen. Gewicht, Dicke, Barfuß-Komfort, Empfindlichkeit gegenüber Wasser und Beschädigungen (vor allem Steinchen unterm Schuh), Aufwand beim Verlegen, Austauschbarkeit, Reparierbarkeit, Pflege sowie Kosten spielen natürlich auch eine Rolle.
- PVC: Durch die enorme Vielfalt gibt es PVC-Böden in allen Qualitäten und Mustern. In Breite und Länge sind auch große Stücke möglich, sodass ein durchgehender, wasserdichter Bodenbelag kein Problem darstellt. Nicht alle PVC-Böden sind frei von problematischen Weichmachern, nur „phthalatfreie“ sollte man verwenden, trotzdem gasen sie in den ersten Wochen deutlich aus. Sehr dünne Böden halten im Allgemeinen nicht sehr lange, umso dicker, desto besser ist auch der Barfuß-Komfort.
- Linoleum: Als natürlicher Bodenbelag, der hauptsächlich aus Leinöl besteht, ist Linoleum sehr umweltverträglich, größtenteils nachwachsend und dabei PVC sehr ähnlich, enthält aber keine Weichmacher. Es gibt unzählige Muster und Designs, die Verarbeitung ist einfach, der Preis liegt aber etwas über PVC. Der Eigengeruch hält sich einige Zeit und nicht jeder mag ihn, daher im Zweifel vorher ein kleines Stück über Nacht in ein Schraubglas geben und daran riechen. Linoleum ist nicht so wasserbeständig wie PVC, lässt sich aber wachsen und dadurch schützen und zum Glänzen bringen. Angeboten werden große Stücke von der Rolle, schmale Bahnen und Fliesen; jede Fuge muss verschweißt werden, daher ist ein großer, durchgehender Boden einfacher verlegt.
- Laminat und das hochwertigere Vinyl sind relativ schwer, meist dick und je nach Qualität ziemlich teuer, halten aber viel aus. Laminat ist feuchtigkeitsempfindlich und „arbeitet“ bei Temperatur- und Feuchtigkeitsveränderungen, weswegen es nicht verklebt werden sollte, gleichzeitig können sich jedoch Spalte bilden – kein optimaler Boden. Normales Vinyl ist ebenso problematisch, dünnes Vollvinyl/Klickvinyl hingegen ist wasserunempfindlich, arbeitet kaum, lässt sich verkleben und ist gleichzeitig deutlich wärmer und angenehmer an den Füßen – dafür kostet es recht viel. Vinylböden bestehen aus PVC, enthalten also auch Weichmacher, daher ist bei der Auswahl darauf zu achten, dass sie phthalatfrei sind und möglichst wenig ausgasen. PVC-freie Vinylböden bestehen aus ähnlichen Kunststoffen, sind damit im eigentlichen Sinne aber keine Vinylböden mehr.
- Kork: Der natürlichste Bodenbelag ist Kork, zudem ist er auch noch hübsch (es gibt sehr unterschiedliche Musterungen, nicht nur das Pinnwand-Design), fühlt sich warm und weich an, ist aber empfindlicher als Linoleum oder Vinyl. Korkfliesen bestehen aus gepresstem Kork und sind häufig schon versiegelt, sollten nach dem Verkleben aber noch einmal geölt oder lackiert werden, u. a. für einen Feuchtigkeitsschutz. Rollenkork ist sehr viel weicher und empfindlicher, die Oberfläche muss zwingend geölt oder lackiert werden, zudem ist die Auswahl an Mustern und Farbtönen deutlich kleiner; 5mm sollte er mindestens dick sein.
- Teppich: Da es Teppichböden in allen Qualitäten für die verschiedensten Umgebungen gibt, ist mit Sicherheit auch einer für Camper geeignet. Die Empfindlichkeit gegenüber Wasser und die Anfälligkeit für Flecken (wenn z. B. ein Teller Tomatencremesuppe runterfällt) sind für mich jedoch ein No-Go.
- Parkett: Schwer, dick, teuer und edel, so würde ich ein Echtholzparkett beschreiben. Die Wasserempfindlichkeit lässt sich durch das Wachsen der Oberfläche minimieren, mit kleinen Spalten im Laufe der Zeit ist aber zu rechnen, wobei das bei einem Echtholzboden eigentlich dazu gehört und keinen Mangel darstellt. Kann man schon machen.
Eigene Meinung: PVC und Linoleum sind die unkompliziertesten Bodenbeläge, da alles in einem Stück verlegt wird und somit keine Fugen entstehen. Kork ist toll, aber etwas anspruchsvoller beim Verlegen und der Pflege. Laminat ist eher ungeeignet, Vinyl hat gegenüber PVC/Linoleum den höheren Verlegeaufwand, Parkett ist etwas für Liebhaber, aber sehr schick.
Verlegung: Beim Bodenbelag unterscheidet man das schwimmende Verlegen ohne Kleber, damit das Material arbeiten kann bei Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschieden, und die vollflächige Verklebung. In Fahrzeugen sind die Temperaturschwankungen extrem, -10 °C und +50 °C sind durchaus möglich, ebenso sehr hohe Luftfeuchtigkeit, starke lokale Temperaturunterschiede und dann noch die Vibration und Bewegungen der Karosserie. Eine vollflächige Verklebung ist daher die einzig sinnvolle Verlegeart, dafür sind aber holzbasierte Beläge wie Laminat nicht geeignet, während Kork durch seine Flexibilität mehr aushält. Eine schwimmende Verlegung mit kleinem Rand außen rum (Dehnungsfuge) sorgt bei großflächigen Belägen schnell für Unebenheiten/Wellen, ebenso punktuelle Verklebungen, da sich diese lösen. Bei Klicklaminat und ähnlichem bilden sich meistens nach einer Weile Spalte, da die Paneele auseinanderrutschen. Verschraubt man Möbel am Boden, ist die schwimmende Verlegung eh dahin, da man den Boden punktuell mit fixiert.
Doppelboden
Strom, Wasser, Warmluft – vieles muss nicht nur von vorne nach hinten verlegt werden, sondern auch von der einen zur anderen Seite. Damit man nicht einmal außen rum, über die Decke oder quer durch seine Schränke Kabel zieht, kann ein teilweiser Doppelboden sehr hilfreich sein. Je nach Höhe kann in diesem Stauraum auch einiges untergebracht werden: Akkus, Technik, Wassertank. Wichtig ist allerdings, dass die Fahrzeughöhe dies hergibt, weshalb Doppelböden insbesondere im Sitzbereich (Warmluftausströmer in Fußnähe bspw.) und am Bett praktisch sind. Ansonsten ist ein kleiner Tunnel eine elegante Lösung, um Stromkabel von den Akkus zur anderen Fahrzeugseite zu führen, Wasserschläuche auf möglichst kurzem Weg zu verlegen und auch bei der Warmluft unnötige Umwege zu vermeiden. Wichtig ist nur, dass Warmes und Kaltes getrennt sind: Kaltwasserleitungen oder Stromkabel sollten nicht direkt neben der Warmluft verlaufen.
Damit der Doppelboden begehbar ist, muss er ausreichend stabil sein: Die obere Platte muss wie der normale Boden recht dick sein, Stützen oder kleine Wände müssen ihn tragen können und es braucht einen hübschen und stabilen Abschluss an den Sichtseiten. Baut man alles mit 12mm Sperrholz, kommt schnell einiges an Gewicht zusammen. Alternativ kann man Schränke mit einem Sockel versehen, der mit einem festen oder losen Einlegeboden abgetrennt wird.
Abschlüsse
Alle Ränder des Fußbodens sollten vor Beschädigungen geschützt oder versteckt werden, da sie nie unheimlich hübsch aussehen. Der Großteil wird von Möbeln verdeckt, so muss man nicht millimetergenau arbeiten. Je nach Wandverkleidung sind die Übergänge vom Boden zur Wand sehr gerade und gleichmäßig, sodass gewöhnliche Abschlussleisten angebracht werden können, oder sie sind kurvig und ungleichmäßig, dann lohnt sich das millimetergenaue arbeiten doch wieder, denn selbst flexible Abschlussleisten lassen sich kaum an die Rundungen der Karosserie anpassen.
An den Türen sind Aluminiumschienen (auch Treppenkantenprofil, -schutz oder L-Profil genannt) ideal, um die Kanten vor Beschädigungen zu schützen. Zudem verdecken sie Dämmung und Bodenplatte, bieten also einen eleganten optischen Abschluss; die benötigte Höhe misst man am besten aus, wenn der Boden fertig ist. Mit Rillen geben sie auch mit nassen Schuhen Halt beim Ein- und Aussteigen. Teilweise bieten die Hersteller von Bodenbelägen passende Schienen an.
An den Hecktüren reicht normalerweise ein langes Profil mit etwa 1,7m Länge. An der Schiebetür spielt es vor allem eine Rolle, wie der Einstieg aussieht (fahrzeugabhängig) und ob man einen Zwischenboden hat, da sich so eine zusätzliche Stufe ergibt. Ein Durchgang zum Fahrerhaus erzeugt ebenfalls eine Stufe, die man schützen sollte. Gerade Kanten lassen sich im Allgemeinen super verdecken, bei Rundungen sind z. B. T-Umleimer aus Kunststoff möglich.